Geschichten

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Monika

Dienstagmorgen 5.30 Uhr. Das Telefon klingelt. Ich schrecke auf. Telefon, um diese Zeit – das muss wichtig sein. Ich springe aus dem Bett und haste zum Telefon. Das heißt: Genau genommen renne ich ins Zimmer, laufe mit rudernden Armen auf und ab und schreie: ” Wo is’ denn das scheiß Ding, verdammt, muss doch irgendwo sein, wo isses denn?”

Ich muss sehr laut geschrien haben, denn jetzt brüllt’s aus der Nachbarwohnung: “Unter den Zeitungen, wie immer Du Idiot!

Ah ja, Danke.

Keine Ursache.

Die Wände in der neuen Wohnung sind eher dünn, obwohl durchgucken kann man nicht, auch nicht schemenhaft, das ist ja schon ganz gut, von wegen Privatsphäre. Obwohl – interessieren würd’s mich manchmal schon, aber – egal.

Ich greife unter die Zeitungen, ertaste einen telefonhörerähnlichen Gegenstand, reiße ihn mir ans Ohr und zertrümmere eine Vase an meinem Kopf. Versuche mir zu merken, nie wieder Vasen kaufen, die sich so ähnlich anfühlen, wie Telefonhörer, und wenn doch, nie unter die Zeitungen legen, ist auch nich’ gut für die Blumen.

Um weitere Schmerzen zu vermeiden, entscheide ich mich jetzt für die Kabeltechnik. Greife das Telefonkabel und ziehe solange, bis das Telefon zum Vorschein kommt. Das klappt. Unter dem Stapel mit der Dreckwäsche rührt sich was. Da ist es. Klopfe schnell an die Nachbarwand:”

Ey Mann, war gar nicht unter den Zeitungen, war unter der Wäsche, du Blödkopp!

Tschuldigung

Jaja, schon gut

und hebe ab. Das Telefon.

Hallo, hier is nochmals Monika, ich wollt dir nur sagen: Es ist endgültig aus zwischen uns.

Ehe ich etwas sagen kann, legt sie auf.

Ich kenne keine Monika. Von daher sollte mich dieser Verlust eigentlich nicht zu sehr treffen. Obwohl, wie sehr man jemanden mag, merkt man ja immer erst, wenn man ihn verliert. Die Nachbarwohnung meldet sich nochmal.

Wer war denn dran?

Monika.

Wer issn dis?

Keine Ahnung, aber sie hat mit mir Schluss gemacht.

Ohh. Kommste damit klar, oder soll ich rüberkommen?

Du warst doch noch nie hier in der Wohnung.

Stimmt auch wieder. Na denn, versuch ich noch ne Mütze Schlaf zu nehmen, wa?

Okay.

Für mich jedoch ist an Schlaf nicht mehr zu denken.

Monika. Verdammt, was war mit uns beiden nur schief gelaufen. Ich glaube, wir hatten einfach zu wenig Zeit füreinander.

Fünf Sekunden, darauf kann man keine wirklich innige Beziehung aufbauen. Zumindest keine, die tiefer dringt, als die erste stürmische Leidenschaft. Ich blicke auf die zerbrochene Vase, sie ist die einzige Erinnerung die mir bleibt – an Monika.

Ein weiteres gebrochenes Herz in dieser schier endlosen Kette. Mensch Horst, denke ich, du bist schon ein Schwerenöter und schnitze eine weitere Kerbe in meinen Schreibtisch.

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